Jubiläumsschützenfest 2022 – 500 Jahre Allgemeiner Bürgerschützenverein Nienborg

Im Jahr 2022 war es soweit: Der Allgemeine Bürgerschützenverein Nienborg feierte ein besonderes Schützenfest anlässlich seines 500-jährigen Bestehens. Das Jubiläumsfest war ein einmaliges Ereignis, das mit gleich zwei Vogelschießen, einem großen Zapfenstreich und vielen anderen Highlights einiges zu bieten hatte. Nachfolgend findet Ihr eine Zusammenfassung des Festwochenendes, sowie zahlreiche Bilder der Feierlichkeiten.

Freitag – Antreten am Festzelt und Ausholen des Kaisers

Am 05.08.2022 um 15:30 Uhr hatte die zweijährige Wartezeit endlich ein Ende. Nachdem das Jubiläumsschützenfest zum 500-jährigen Bestehen des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Nienborg in den vergangenen beiden Jahren jeweils aufgrund der Coronapandemie ausfallen musste, versammelten sich etwa 280 Schützen zum Antreten am Festzelt in der Niestadt. Zusammen mit den Vorstandsmitgliedern, den Offizieren, sowie den zahlreichen Musikern des Musikvereins Nienborg und der Stadtlohner Musikkapelle Wiesentaler setzte sich von dort ein Schützenzug mit nahezu 500 Teilnehmern in Bewegung. Es sollte der Startschuss für ein fünftägiges Festwochenende bei durchgehend strahlendem Sonnenschein werden!

Nachdem zunächst die Fahnen und Stabsoffiziere aus dem Langen Haus ausgeholt wurden, ging es danach zum bis zu diesem Tage regierenden Vereinskaiser Wilhelm Mensing, der sich in seiner Rede herzlich für die zurückliegenden 15 Jahre als Kaiser bedankte. Nach dem Ausholen des Kaisers und der Könige und einer kurzen Stärkung vor Ort marschierte der stattliche Zug wieder zurück auf die Burg, um die Schützenmesse zu feiern.

Freitag – Schützenmesse, Fahnenweihe und Kranzniederlegung

In der Kirche nutzte Pater Joy die Gelegenheit, um die anwesenden Schützen auf das besondere Fest einzustimmen, zu dessen Anlass der Innenraum kreativ und stimmungsvoll dekoriert wurde. Zudem wurde in diesem Rahmen die neue Fahne des ersten Zuges, die zum ersten Mal durch den Ort getragen wurde, feierlich durch Pater Joy geweiht. Während der Cäcilienchor unter Leitung von Norbert Rehring die Messe von der Empore aus bereits hervorragend gesanglich begleitete, zog zum Abschluss auch noch der gesamte Musikverein unter Leitung von Norbert Denis in die Kirche ein. Daraufhin wurde das Schlusslied „Großer Gott, wir loben dich“ in einer einmaligen Version unter Einbezug aller Beteiligten zum Besten gegeben. Unser Dank gilt hier neben Pater Joy insbesondere dem Cäcilienchor und dem Musikverein Nienborg für dieses besondere Erlebnis!

Nach der Messe ging es in Richtung Kriegerehrenmal zur Kranzniederlegung im Gedenken an die Gefallenen der Weltkriege und aller Opfer von Krieg und Gewalt. Klaus Lammers schlug in seiner Gedenkrede den Bogen zu den aktuellen Kriegshandlungen seitens Russland in der Ukraine und ermahnte die Zuhörer, dass Frieden und Freiheit, sowie das Leben in einer Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern verteidigt werden müssen. Ein letzter kurzer Marsch trennte die Schützen nun noch vom Highlight des Tages – dem Kaiserschießen im Klanggarten hinter dem Langen Haus.

Freitag – Kaiserschießen:

Am Freitagabend kam es endlich zum lang ersehnten Kaiserschießen um die Nachfolge von Wilhelm Mensing als Vereinskaiser der allgemeinen bürgerschützen Nienborg. Der wunderschöne weitläufige Klanggarten hinter dem Langen Haus bot für diesen Anlass die perfekte Kulisse für einen aufregenden Kampf um die Kaiserwürde. So ist es auch kein Wunder, dass der Ort des Geschehens bereits bestens besucht war, als hunderte Schützen mit Blasmusik in den Klanggarten einzogen.

Die entscheidende Frage war nun natürlich welche der schießberechtigten Schützenkönige es denn nun ernsthaft auf den hölzernen Vogel abgesehen hatte. Obwohl ganze sieben Anwärter bis zum Ende mitschossen, ließ sich der von Bernhard Roters gefertigte Vogel einige Zeit, bis er endlich fallen wollte. Neben dem noch amtierenden König Jörg Rosery feuerten auch die ehemaligen Majestäten Markus Ammertmann, Martin Mensing, Hermann Benölken, Herbert Wolbeck und Bernd Loske Schuss um Schuss ab. Schlussendlich war es jedoch der König von 1996 und Oberstleutnant des Schützenvereins Hendrik Wolbeck, dem der 442. und zugleich letzte Treffer vergönnt war. Unter dem tosendem Applaus der Massen nahm er die Kaiserkette entgegen und machte seine Frau Heike zu seiner Kaiserin.

Im Anschluss feierte das Schützenvolk noch bis früh in den Morgen, auch wenn der herrliche Festplatz schon längst ins Dunkel getaucht war. Die Allgemeinen Bürgerschützen möchten sich bei der Landesmusikakademie NRW für die Möglichkeit bedanken, den Klanggarten für das Kaiserschießen nutzen zu dürfen!

Samstag – Großer Zapfenstreich und Kaiserball

Bereits mittags herrschte Trubel am Festzelt, als der Nienborger Nachwuchs gespannt das Programm der Kinderbelustigung verfolgte. Doch auch für die älteren Semester gab es am Abend ein seltenes Schauspiel zu bestaunen. Um 19 Uhr hieß es Antreten zur Polonaise. Diese führte einen Zug mit zahlreichen Teilnehmern zum Klanggarten auf die Burg, wo anlässlich des besonderen Festes der Große Zapfenstreich intoniert wurde. Während der Musikverein Nienborg und der Spielmannszug K.A.B. Epe 1949 die musikalische Herausvorderung bravourös meisterten, machten die Männer des Löschzugs Nienborg der Freiwilligen Feuerwehr als Fackelträger eine gute Figur. Wir möchten uns bei allen teilnehmenden Vereinen für die tolle Unterstützung an diesem Tag bedanken!

Nach der Rückkehr ins Festzelt standen jedoch unser neuer Vereinskaiser Hendrik Wolbeck und seine Kaiserin Heike Wolbeck im Mittelpunkt. Zusammen mit den Ehrenleuten Hans und Marion Borgmann, Berthold und Andrea Elkemann, sowie den Mundschenks Julius Mensing, Anton Holtkamp und Marcel Klöpper nahmen Sie auf dem Thron Platz und luden zum Kaiserball.

Im randvollen Zelt sorgte die „Velener Big Band“ für beste Partystimmung und begleitete jede Menge Weinpolonaisen bis hinauf zum Kaiserthron.

Montag – Marsch zur Vogelstange

Nach einem Tag der Ruhe, den viele für einen Besuch der Nienborger Kirmes und für die Einkehr in den Biergarten der Gaststätte Nonhoff zu nutzen wussten, wurde es am frühen Montag Morgen wieder laut im Ort. Ab 7:00 Uhr begann der Musikverein Nienborg mit dem Wecken und so manches Ständchen, um die Leute aus den Betten zu holen. Immerhin hieß es bereits um 9:00 Uhr Antreten am Festzelt!

Abermals fanden sich 260 Schützen bei bestem Sommerwetter in der Niestadt ein und bildeteten einen prächtigen Schützenzug, der sich auf das Kommando von Hauptmann Herbert Wolbeck in Bewegung setzte, um zunächst den Schützenkönig auszuholen. Gut gelaunt empfing König Jörg Rosery den Zug und bedankte sich für die tolle vierjährige Amtszeit, in der er die Bürgerschützen regieren durfte.

Nachdem beim König noch kurz in geselliger Runde verweilt wurde, marschierten die Schützen quer durch Nienborg, um den neuen Vereinskaiser auszuholen. Kaiser Hendrik Wolbeck war die Freude über das gelungene Fest bei seiner Begrüßungsrede noch sichtlich anzumerken und er spendierte den Schützen wiederum ein paar willkommene Erfrischungsgetränke.

Montag – Königsschießen

In Begleitung der ausgeholten Majestäten begab sich der große Schützenzug schließlich zur Vogelstange am Sportplatz. Nach einem letzten Ehrenschuss streifte Jörg Rosery die Königskette ab und das Königsschießen war eröffnet. Bei der guten Feststimmung in Beleitung des Muskvereins Nienborg fiel vielen Zuschauern zunächst garnicht auf, dass der Vogel viel schneller Federn ließ, als noch am Samstag beim Kaiserschießen. So ging ein Raunen durch die Menge als plötzlich ein großer Teil des Holzkörpers zu Boden fiel und die Reste des Vogels bedenklich wackelten. Frank Lütke-Wissing trat als nächster ans Gewehr und ließ beim 164. Schuss nichts mehr anbrennen. Der letzte Treffer gab dem Vogel den Rest und Nienborgs neuer König hieß Frank Lütke-Wissing. Noch auf dem Schießstand nahmen er und seine Königin Izabella die Königskette und unzählige Glückwünsche entgegen. Nachdem König Frank die Vogelstange in der Königskutsche verließ, hieß es Vorbereitungen für den Königsball am Abend zu treffen.

Zur Polonaise war das Festzelt zum bersten gefüllt und die Band „Spotlight“ sorgte für Feierlaune. Als Ehrenleute erkor sich das Königspaar Frank und Sonja Naber, sowie Thorsten und Alexandra Lammers. Die Mundschenks Stefan Nienhaus, Patrick Garbe, Marcel Klöpper und Adrian Kaul komplettierten den Thron. Bereits bei den Weinpolonaisen heizten der König und die Königin die Menge ordentlich ein und nachdem auch die Tanzfläche gestürmt worden war, begleiteten noch viele Leute König Frank und Königin Iza in den frühen Morgenstunden bis nach Hause.

Dienstag – Frühschoppen

Zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Nienborg 1520 e.V. fand am Dienstag im Festzelt der Frühschoppen statt. Zunächst wurden die neuen Majestäten Kaiser Hendrik Wolbeck und König Frank Lütke-Wissing ausgeholt.

Später im Zelt unterhielt der Musikverein Nienborg unter der Leitung von Dirigent Jan Timmers die Festbesucher mit erfrischender Blasmusik. Für ein musikalisches Highlight sorgte Felix Böcker mit einigen Soloeinlagen auf seinem Akkordeon.

Vizepräsident Klaus Lammers, Schriftführer Oliver Büning und Kassierer Andreas Kauling ehrten verdiente Vereinsmitglieder. Allen voran stand die Ehrung der neuen Majestäten. Sie erhielten ihren Kaiser- bzw. Königsorden.

Am Abend klangen die fünf tollen Tage im idyllischen Garten der Gaststätte Nonhoff aus.

Mittwoch – Bezahlen der Kutsche

Zum Abschluss eines jeden Schützenfestes treffen sich die Mitglieder des Vorstandes am Mittwochmorgen bei Ortskaiser Bernfried Voss zum westfälischen Frühstück, einem leckeren „Strammen Max“. Mit dieser guten Grundlage geht es dann nach Asbeck zum Hof Schiermann zum Bezahlen der Kaiser- und Königskutsche.

Vor der Abfahrt überreichten die neuen Majestäten Kaiser Hendrik Wolbeck und König Frank Lütke-Wissing mit Vizepräsident Klaus Lammers sowie dem König aus dem Jahre 2000 Clemens Roters 580 Euro an die caritative Einrichtung Familie in Not. Das Geld wurde bei den zurückliegenden Vorstandsversammlungen für den Mittagsnack gesammelt. Auch hierbei kümmert sich Bernfried Voss stets um einen Imbiss. Die Vorstandsmitglieder geben hierfür eine Spende. Ein weiterer Teil des Geldes sammelten die Majestäten am vorigen Freitag vor dem Kaiserschießen. Die Obfrauen von Familie in Not, Elisabeth Voss und Gaby Sanders, nahmen das Geld freudig entgegen. Sie dankten den Schützenbrüdern für die Spende und versicherten, dass es auch in Nienborg hilfsbedürftige Familie gibt, denen mit dem Geld gut geholfen werden kann.

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