Symbole für den Frieden: Beide Kriegerehrenmale auf dem Alten Friedhof werden angestrahlt


Der Allgemeine Bürgerschützenverein Nienborg 1520 e.V. und der örtliche Elektrofachbetrieb Firma Elektro Kock (ELANKO-Unternehmensverbund) lassen in der Weihnachtszeit die Kriegerehrenmale auf dem Alten Friedhof am Steinweg erstrahlen.


Alljährlich beim Schützenfest, Sommerfest und an Volkstrauertag legen der Bürgerschützenverein und der Schützenverein Wext-Ammert-Wichum-Callenbeck 1531 e.V. zum Gedenken der Gefallenen und der Verstorbenen der Weltkriege hier einen Kranz nieder.
Das alte als offene Halle konzipierte Kriegerehrenmal wurde 1925 auf Initiative des damaligen Kriegervereins an der historischen Wassermühle errichtet. Der am 11. November 1894 gegründete Verein war ein Zusammenschluss ehemaliger Soldaten, die das Ziel teilten, gemeinsam ihre Liebe und Treue für das Kaiserreich, den Landesfürsten und ihr Vaterland zu pflegen, zu festigen und zu stärken. Bedingt durch den ersten Weltkrieg stellte der Verein im Jahr 1914 seine Tätigkeit ein. Anfang 1925 erfolgte die Neugründung des Vereins.

Noch im gleichen Jahr wurde die Errichtung des Kriegerehrenmals beschlossen. Der Auftrag zur Ausarbeitung des Denkmals wurde an den Bildhauerbetrieb Dirks in Billerbeck erteilt. Das Grundstück für das Denkmal stellte der damalige Hotelbesitzer Rosery, heute Gaststätte Nonhoff, zur Verfügung. Die jährliche Pachtsumme betrug damals eine Mark. Die Kosten, die durch das Denkmal entstanden, konnten durch Haussammlungen und Mitteln aus der Gemeindekasse gedeckt werden. Der Landrat, die Veteranen, die Gemeindevertretung, der Major a.D. von Beesten und der Kriegsgeschädigte Litmeier, waren die Ehrengäste bei der Einweihung des Kriegerehrenmals im Jahr 1925. Zahlreich nahm die Bevölkerung daran teil.
Auf Initiative der beiden Schützenvereine erfolgte im Jahr 1953 eine Sanierung des Kriegerehrenmals. Für den, nach dem zweiten Weltkrieg nicht weitergeführten Kriegerverein, übernahmen im Jahr 1952 die beiden Nienborger Schützenvereine die jährliche Gedenkfeier an Volktrauertag. Das Denkmal hatte damals mit seinem Platz zwischen der Gaststätte Nonhoff und der Wassermühle eine exponierte Lage im Dorfkern. Bis in das Jahr 1977 erfolgte an dieser Stätte die Kranzniederlegung. Der zunehmende Straßenverkehr in der Hauptstraße war der Anlass, über eine Alternative nachzudenken. Von einer Versetzung des alten Denkmals wurde abgesehen. Verantwortliche des Heimatvereins ergriffen mit Vertretern beider Schützenvereine die Initiative, ein neues Denkmal zu errichten. Fast die Hälfte der Kosten des neuen Denkmals von 26.500 DM wurde durch Spenden der Ortsbewohner finanziert. Den restlichen Betrag trug die Gemeinde Heek. Am Volkstrauertag 1978 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Kriegerehrenmals auf dem Alten Friedhof am Steinweg. Pfarrer Wilhelm Niehaves segnete das neue Ehrenmal. Der damalige Vorsitzende des Heimatvereins Franz Nacke zitierte in seiner Ansprache den deutschen Dichter Walter Flex mit den Worten: „Gebt den Toten Heimrecht…“ und erinnerte an die 181 Namen der Gefallenen der vergangenen Kriege, die in das Denkmal graviert wurden. Bürgermeister Heinrich Mers blickte in seiner Rede mit auf die Grausamkeit und Sinnlosigkeit der Kriege zurück und schloss diese mit der Aufforderung an die junge Generation, das Denkmal in Ehren zu halten. Die Vorsitzenden der beiden Nienborger Schützenvereine Johannes Lammers und Franz Brockhaus betonten die immense Bedeutung solcher Mahnmäler als Symbol für den Frieden.
Neben den gefallenen Kriegsopfern ehrt das Mahnmal mit Grabplatten den Pfarrern Friedrich Jost, Ludwig Lampen und August Buschhoff. Den jüdischen Mitbürgern Meta Siegmund und Rosa Gottschalk, die der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer fielen, wird an der Stätte mit einer Bronzeplatte gedacht.


Im Zuge der Umbauarbeiten im Bereich der Wassermühle erhielt das alte Kriegerehrenmal im Jahr 2018 auf Anregung des Heimatvereins Nienborg auf dem alten Friedhof einen neuen Standort, direkt rechts neben dem neuen Kriegerehrenmal.


Passend zum Ausklang des Jubiläumsjahres des Bürgerschützenvereins werden die einträchtig nebeneinander stehenden Ehrenmäler seit dem 4. Advent in den Abendstunden angestrahlt. Mitglieder des Schützenvorstandes warfen den Kabelkanal für die Elektroleitung aus. Die Elektroinstallation inklusive Errichtung des Strahlers übernahmen Mitarbeiter der Firma Kock. „Ein ganz besonderer Dank gilt Willi Kock von der Firma Kock für seine tatkräftige Unterstützung“, lobt Markus Callenbeck, Präsident der Bürgerschützen, das Engagement der Elektrofirma. Neben den Arbeiten schenkte das Unternehmen dem Schützenverein die Materialien zum diesjährigen Weihnachtsfest.

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